Der Donauradweg: Bratislava

An der Donau entlang von Wien bis nach Bratislava. Eine ermüdende Fahrradetappe und eine wunderschöne slowakische Stadt, die unseren Horizont erweitert.

Der Donauradweg: Bratislava

24.07.2020

Buchstäblich sind wir fix und fertig! 
Uns war bewusst, dass wir heute eine lange Fahrt vor uns haben werden, um die 70km von Wien bis in die slowakische Hauptstadt Bratislava zu fahren. Dennoch bin ich viel müder als erwartet. Was für ein Tag!
Wien war beeindruckend und wir haben uns Zeit für die österreichische Hauptstadt genommen und die
Entscheidung getroffen, die Reise weiter zu führen.

In der Slowakei war ich noch nie und es ist einfach zu verlockend in dieses neue Land zu reisen, da es nur circa 70km von Wien entfernt liegt.

Es wurde also wieder alles eingepackt und gegen 08:30 Uhr begannen wir die Fahrt bis ans heutige Ziel: Bratislava
Da es eventuell regnen sollte, bereiteten wir uns auf die Nässe vor und verpackten alles wasserdicht. 

Die Strecke war menschenleer und wir trafen fast niemanden. Auch gab es keinen Supermarkt oder ein Restaurant in dem wir eine Pause machen konnten. Schon komisch, denn genau heute, wo wir sportlicher unterwegs waren, sehnten wir uns nach einer Erfrischung. Unsere Reserven waren aufgebraucht, wir hatten kein Wasser und auch keinen Proviant. Natürlich schlug das auf die Laune über und zur Krönung war unser Weg plötzlich gesperrt, sodass man eine Umleitung fahren musste. Wir hatten bereits circa 50km zurückgelegt und die Slowakei war nicht in Sicht. 

Die Umleitung des Weges war etwas verwirrend, da es in eine total andere Richtung ging. Dennoch folgten wir den Schildern, uns tat der Po weh und eine Umleitung passte uns überhaupt nicht!

Das einzige aufmunternde war die wunderschöne Landschaft, die tatsächlich die Stimmung etwas hob. Es ging durch viele Felder und man konnte die verschiedenen Gemüsesorten sehen: Kürbisse, Zwiebeln, Kohlrabi, Sonnenblumen und vieles mehr. 

In der Zwischenzeit fanden wir Wasser und konnten unseren Vorrat auffüllen, doch das Essen ließ noch auf sich warten. Etwas vom Feld zu stehlen, trauten wir uns dann doch nicht.

Es stellte sich heraus, dass man durch die Umleitung 15km länger fährt und wir waren unglaublich froh, als wir dann endlich das Schild, „Willkommen in der Slowakei“, sahen.

Wie zuvor auch, gab es keine Kontrollen, so, wie man es in Europa gewöhnt ist.

Als man Bratislava am Horizont sah waren wir natürlich überglücklich! 

Da wir bereits wussten, dass dieser Tag eine Herausforderung für uns sein wird, gönnten wir uns für diese Nacht ein schickes Hotel! Bereits in Wien suchte ich ein tolles Angebot heraus und wir bereuten es keine Sekunde! 

Obwohl wir also anstatt 70km erst nach 85km in Bratislava ankamen, wurden wir vom Personal in unserem 4-Sterne-Hotel freundlich empfangen. Übrigens hatte ich einen tollen Rabattcode und die Nacht kostete nur 35€ mit Frühstück.

In der Hotelrezeption musste man eine Maske tragen und überall standen Desinfektionsmittel bereit. Der Rezeptionist war begeistert davon, dass wir mit dem Fahrrad angekommen sind und wir unterhielten uns erstmal eine Weile, bevor wir in unser Zimmer eincheckten. Das Zimmer war zwar sehr ordentlich, sauber und schön, aber nichts wovon ich hier besonders berichten würde. Doch worauf wir uns besonders freuten, war das Spa des Hotels. Hiervon habe ich natürlich keine Fotos, den das war nicht erlaubt. Ihr könnt euch aber vorstellen, wie toll es war, nach 85km den Whirlpool und die Sauna zu genießen!

Willkommen in der Slowakei!

25.07.2020 - 02.08.2020

Ganze zehn Nächte blieben wir in Bratislava. Zwar nicht im schicken Hotel, doch die Stadt schauten wir uns gründlich an. Sie ist nicht all zu groß, doch wir genossen jeden Tag. Die Slowaken sind nicht nur äußerst freundlich, sondern auch die Stadt selbst gefällt uns richtig gut!

Als wir in Wien los gefahren sind, fragten uns die Leute öfter, was wir denn in Bratislava wollen, das die Stadt nicht unbedingt sehenswert ist, doch sie hatten echt keine Ahnung! Natürlich ist es nicht mit Wien zu vergleichen und das soll man auch nicht. Die slowakische Stadt hat ihren eigenen Charme, prunkvolle Gebäude und stylische Cafés.

Nachdem wir unsere Energien im Hotel aufgetankt haben, zogen wir zu unserem Couchsurfing Host um. Ein 19-jähriger Slowake nahm uns für 2 Nächte auf, obwohl er nicht gerade viel Platz in seiner Wohnung hatte. Es handelte sich um ein Studio, in dem wir neben seinem Bett, auf unseren mitgebrachten Matratzen schliefen. Nicht gerade eine Idealsituation, doch wir wollten unbedingt Einheimische kennenlernen, denn ich kann nicht behaupten, dass ich viel von der Slowakei weiß!

Free-Walking Tour

Wie bereits des öfteren im Blog erwähnt, widmeten wir uns als erstes unserer Lieblingsaktivität und nahmen an einer geführten Tour durch das Stadtzentrum teil. Wir wurden durch viele verwinkelte Gassen geführt, entlang herrschaftlicher Häuser und zahlreiche Kirchen. Dann ging es hinauf zur Burg Bratislava, die das Wahrzeichen der Stadt ist. Von dort aus hat man ein wunderschönes Panorama auf die Stadt!

Von Architektur, Geschichte, Religion und Ausblicken war alles in der Tour dabei!

Essen und Trinken

Gegessen wird deftig und Fleisch ist Hauptaugenmerk der slowakischen Küche. Doch auch für mich, als Vegetarier, war einiges dabei. Wir ließen uns gute slowakische Restaurants empfehlen und probierten als erstes das Nationalgericht „Bryndzové halušky“. Eine Art Spätzle aus Kartoffelteig mit Schafskäse. Außerdem „Bryndzové Pirohy“, gefüllte Knödel. Es war lecker, doch nichts Spektakuläres.

Gegessen haben wir übrigens im Bratislava Flagship, welches ich sehr empfehlen kann! Alle traditionellen Gerichte findet man hier zu guten Preisen. 

Keines der Gerichte, die wir gegessen haben, konnte aber die typische Knoblauchsuppe im Brotleib topen! Hierbei ist es aber ganz wichtig, sie am richtigen Ort zu probieren. Wir haben es mehrfach gegessen, an verschiedenen Orten und der Unterschied ist riesig! Der absolut beste Ort in Bratislava, um Knoblauchsuppe zu essen ist in der „17’s Bar. Du kannst Bratislava nicht verlassen, ohne hier die Suppe zu essen!

Laut unserem Guide sollten wir unbedingt auch die bekannten Getränke probieren:

„Kofola“, ein koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk und „Vinea“, ein Traubensaftgetränk. Gesagt, getan! Beide empfanden wir als lecker und vor allem Kofola ist interessant!

Fernsehturm

An einem Nachmittag trafen wir uns mit einer Gruppe Slowaken zum Mittagessen und sie luden uns ein, mit ihnen zum Fernsehturm zu fahren. Von dort sollte man eine spektakuläre Aussicht auf die Stadt haben. Da man bezahlen musste, um auf die Aussichtsplattform zu fahren, entschieden anstatt in das Restaurant zu gehen. Im Restaurant hat man den gleichen Ausblick, aber man bezahlt für ein Getränk und nicht nur zum hochfahren. Wir genossen also den Blick auf Bratislava, tranken und ratschten. Das Restaurant dreht sich übrigens!

Strand

Auf der anderen Seite der Brücke gibt es einen großen Park und einen Abschnitt, der mit Sand aufgeschüttet ist. Hier sitzt man auf Liegestühlen, in Hängematten, steht barfuß im Sand und schaut auf die Donau. Ein klasse Sommergefühl und Urlaubsstimmung kommt hier auf! Ein Besuch ist sehr zu empfehlen!

Bei unserem Couchsurfer waren wir übrigens nur 2 Nächte und sind dann in ein Airbnb für die ganze restliche Woche umgezogen. Es lag zentral und alles war fußläufig zu erreichen. Von hier aus konnte man entspannt alles besuchen und gemütlich arbeiten.

Fazit:

Bratislava ist eine richtig tolle Stadt und egal was andere sagen, es lohnt sich für einen Besuch, um sich ein eigenes Bild der Stadt zu machen. Gutes, günstiges Essen, nette Leute, eine interessante Kultur und schöne Gebäude!

Meine Tipps für deinen Bratislava Besuch: 

Alles ist gut zu Fuß erreichbar und es lohnt sich, relativ zentral zu wohnen. Es ist nicht nötig, den öffentlichen Transport zu benutzen.

Urban House: Ein stylisches Café mit guten Getränken für jeden Anlass,  sowie viele bequeme Sitzung Arbeitsmöglichkeiten mit guten Internet! Perfekt für Reisende, die auch arbeiten müssen 😉

Was nun? Reisen wir weiter, oder fahren wir wieder zurück nach München?
Die Antwort erfahrt ihr im nächsten Blogpost!

 

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