Der Donauradweg: Wien

Nach 340km mit dem Fahrrad an der Donau entlang haben wir es endlich nach Wien geschafft! Unser Endziel wurde erfolgreich erreicht, oder doch nicht? Wien: Pompös, blitzblank und lecker!

Der Donauradweg: Wien

12.07.2020

Wien wir kommen! Endlich ist es soweit und heute werden wir unser Ziel Wien erreichen! Nach 340km und vielen Tagen des Fahrradfahrens haben wir es geschafft, die Hauptstadt Österreichs ist in greifbarer Nähe!

Schon viele Male habe ich in diesem Blog von Couchsurfing gesprochen und auch in der österreichischen Hauptstadt wollten wir surfen! Warum und wieso uns aber niemand in den letzten Tagen antwortete, weiß ich nicht, aber wir konnten keinen Host finden! Mag es sein, dass wegen des Viruses die Leute niemanden aufnehmen möchten? Oder haben wir einfach nur Pech? Denn Couchsurfer gibt es in Wien mehr als genug, daher war es für uns eine ernüchternde Überraschung.

In der Hauptstadt wird nicht gezeltet und da wir keinen Host hatten buchten wir heute morgen ein Apartment bei Airbnb, bevor wir losradelten.

Wir verabschiedeten uns vom Campingleben und ich freute mich auf die Großstadt! Der Weg von Klosterneuburg nach Wien war sehr viel befahren! Unmengen von Radfahrern und Spaziergängern waren unterwegs.

Die Fahrt war nicht lang und wir erreichten Wien in kürzester Zeit. Der Weg ging immer an der Donau entlang, bis wir schließlich in Zentrumsnähe abbiegen mussten. Die ganze Zeit gab es einen Fahrradweg und das Navi führte uns bis zu unserer Unterkunft. Wie einfach es mit der heutigen Technologie nur ist. Da wir keinen Handyhalter am Fahrrad haben, mussten wir immer wieder stehen bleiben, um nach dem Weg zu sehen. Im Großen und Ganzen jedoch, klappte die Fahrt in der Stadt aber sehr gut. Man bemerkte sofort, dass Wien für Fahrradfahrer geeignet ist!

Ganz modern gab es bei Ankunft in unserer kleinen Wohnung eine Schlüsselbox. Man bekommt einen Code, mit der man die Box öffnen kann und darin befinden sich die Schlüssel. Niemand muss persönlich vorbeikommen und die Übergabe machen, sondern der Check-In geht ganz von allein. Klasse Idee!

Einen Fahrradkeller oder Abstellplatz gab es leider nicht, also nahmen wir unsere Fahrräder einfach mit in die Unterkunft und stellten sie dort ab. In der Stadt will ich dann doch nicht mein Fahrrad auf der Straße, besonders über Nacht, stehen lassen.

Mir wurde schon zu oft mein Fahrrad in der Stadt geklaut, obwohl es kein neues oder teueres Fahrrad war. Dieses Risiko will ich nicht eingehen! Ohne Fahrrad wieder zurück zu kommen, nein danke!

Das Apartment war klein aber schick, modern und sauber. Alles was man brauchte war vorhanden und wir waren mit der Entscheidung sehr zufrieden. Dazu kam noch, dass die Lage ausgezeichnet ist. Nur wenige Minuten zu Fuß in das historische Zentrum. Wir waren im Bezirk 1. 

13.07.2020 - 24.07.2020

Zwei Wochen lang genießen wir diese tolle Stadt! Natürlich haben wir alles gemacht, was uns empfohlen wurde und vieles mehr.

Schloss Schönbrunn

Das herrschaftliche Schloss stand als Erstes auf unserem Erkundungsplan. Meiner Meinung nach ist es nicht nur eine gute Idee, weil man es einfach gesehen haben muss, sondern es ist tatsächlich toll und beeindruckend! Im Schloss selbst geht man auf eine Zeitreise und im Schlossgarten kann man ewig spazieren, so schön ist es!  

Wir hatten ein Ticket, das auch die Gloriette, sowie das Labyrinth einschloss. Beides hat sich gelohnt, denn im Labyrinth hatten wir Spaß und auf der Dachterrasse der Gloriette einen wunderschönen Ausblick auf das Schloss und über Wien.

Das historische Zentrum Wiens

Immer wenn wir eine größere Stadt besuchen machen wir direkt am Anfang eine Free Walking Tour. Es ist die Beste Art, einen ersten Eindruck der Stadt zu bekommen, die Wichtigsten Informationen über die Gebäude und Orte zu lernen und natürlich von den Tipps und Tricks der Einheimischen zu erfahren. An dieser Stelle muss ich sagen, dass diese Tour hier in Wien, wohl die Beste war, an der ich bisher teilgenommen habe. Unser Touristenführer war nicht nur allwissend, sympathisch und lustig, sondern das Komplettpaket war einfach so angenehm und interessant, dass die zwei Stunden wie im Flug vergangen sind. Ich erinnere mich an so viele Fakten seiner Erzählungen, was sonst nicht unbedingt der Fall ist. 

Wusstest du, dass Napoleon nicht zu seiner eigenen Hochzeit erschienen ist? 

Die Architektur

Als Architekturfan freue ich mich immer, die Gebäude der Stadt näher kennenzulernen und daher war ein Ausflug zum Hundertwasserhaus, sowie zum Kunsthauswien ebenfalls eine Reise wert. 

Aber überall wohin man in Wien geht, sind die Gebäude schön und faszinierend. Alles ist in einem so guten Zustand und die historischen Gebäude sind faszinierend und pompös! Daher sieht man Unmengen an architektonisch interessanten Gebäuden, während man einfach durch die Stadt schlendert. 

Der Naschmarkt

Nur wenige Schritte von unserer Wohnung entfernt befand sich der bekannte Naschmarkt. Obwohl es nicht so belebt war, lohnt es sich sich deswegen, weil man von allem probieren darf. Wirklich jeder streckt dir ein Tablett mit seinen Spezialitäten zu und du kannst spazieren und probierten und probierten…

Der Prater und die Donauinsel

Einen kompletten Tag verbrachten wir am Prater, fuhren Achterbahn und naschten was es so gab. Obwohl Tom keine Achterbahnen fährt, gab es eine die in so Reizte, dass wir zusammen fuhren. Ich war so überrascht, dass er sich traute, dass ich jeden Moment seines Gesichtsausdruckes während, vor und nach der Fahrt genoss!

Den Abend ließen wir mit einer Fahrradtour auf der Donauinsel zu Ende gehen. Wie klasse, dass man eine Insel in der Stadt hat, oder? Hier konnte man sogar baden, Strandgefühle aufwecken lassen und man ist tatsächlich mitten in der Natur. Viele Leute joggten, fuhren ebenfalls Fahrrad oder saßen gemütlich am Donauufer. 

In Wien sind wir übrigens immer mit dem Fahrrad gefahren. Da alles in der Stadt so gut mit dem Fahrrad erreichbar ist, fuhren wir einfach immer damit überall hin. Wir haben also die öffentlichen Verkehrsmittel in Wien überhaupt nicht benutzt. Nicht nur sparten wir uns das Ticket, sonder waren auch täglich sportlich unterwegs sowie flexibel. Uns erwischte zwar auch mal der Regen, doch schlimm war es eigentlich nicht.

Auch zogen wir nach einer Woche um. Denn ein Couchsurfer antwortete uns, dass er uns gerne aufnehmen würde. Er selbst war ein leidenschaftlicher Fahrradfahrer und ist damit ein Jahr lang um die Welt gereist. Ein Jahr! Unglaublich sich das vorzustellen, verschiedene Kontinente mit deinem Fahrrad zu bereisen. So weit sind wir noch lange nicht, doch seine Erfahrungen und Geschichten darüber waren sehr faszinierend! Fahrradreisende nehmen Fahrradreisende auf. 

Kulinarisch haben wir uns in Wien ziemlich verwöhnen lassen und waren mehrmals essen. Wir haben zwar auch gekocht, da Wien nicht gerade günstig ist, doch meistens waren wir zum Mittagessen in einem Lokal. Von Knödeln bis Kaiserschmarren und Sachertorte haben wir alle Spezialitäten probiert!

Fazit:
Zusammenfassend würde ich sagen, dass Wien verdient wiederholt an der Spitze der Städte mit der besten Lebensqualität ist. Nicht nur gibt es alles, was das Herz begehrt, sondern ist für Spaziergänger und Fahrradfahrer freundlich, grün und schön. Wie sauber es ist, brauche ich hier wohl nicht zu erwähnen, doch es fällt immer wieder auf. Mehr als 900 Brunnen soll es sogar in Wien geben, damit man immer und überall frisches Trinkwasser zur Verfügung hat! Zeit braucht man allerdings, wenn man alle schönen Ecken besuchen möchte, oder man kommt einfach öfter, denn langweilig wird es hier definitiv nicht! Wir waren sogar ein einem Tag Beachvolleyball spielen! Wie schön es war, nach so langer Zeit wieder zu spielen! Alles ist eben in Wien möglich! 

Falls ihr euch fragt, welche Einschränkungen bezüglich des Viruses man hier erlebt muss ich ehrlich sagen, das man hier wieder einmal vergisst, das es einen Virus gibt. Das Leben geht hier ganz normal weiter und nur beim Vorbeifahren der Tram sieht man Menschen mit Masken. Im restlichen öffentlichen Leben nur ganz selten. Es gab sogar Veranstaltungen und Konzerte in der Stadt. Alles zwar mit Abstand, aber sonst recht normal. Von Angst auf jeden Fall keine Spur!

Zu Beginn dieses Abenteuers haben wir Wien als unser Endziel unserer Reise angesehen. Der Donauradweg von Passau nach Wien. Genau das war unser Plan.

Zugegeben muss ich aber sagen, dass es uns so gut gefällt und einfacher funktioniert als erwartet, dass wir beschlossen haben weiter zu reisen! Diese Entscheidung ist eigentlich keine Überraschung, denn wenn wir reisen, ist es meistens länger als gedacht. Wir lieben die Spontanität und genau so entscheiden wir nun auch.

Das Abenteuer geht weiter!



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