Der Donauradweg: Kaiserau-Ottensheim-Linz
Seit 5 Tagen fahren wir nun Fahrrad, wie ist das eigentlich so? Ob wir schon in Wien angekommen sind und was passiert, wenn es regnet? Die Fahrradtour geht weiter!
Der Donauradweg:
KAISERAU - OTTENSHEIM - LINZ
Mit unserer Ausstattung für die Übernachtung bin ich höchst zufrieden!
Das Zelt ist neu, lässt sich leicht aufbauen und ist „extra dunkel“. Das heißt, dass man morgens überhaupt nicht merkt, dass es schon hell ist und man sehr gut ausschlafen kann. Als ich das letzte Mal zelten war, hatten die Zelte noch zwei Teile, ein inneres Zelt und eine Plane zum drüber ziehen. Bei diesem Zelt sind die beiden Teile aber bereits kombiniert und man muss nur die Stäbe hineinschieben und fertig! Außerdem haben wir nicht nur eine einfache Isomatte, sondern eine, die selbstaufblasend ist! Nicht nur bequem, sondern auch schnell! Mit dem Sommerschlafsack bin ich einerseits zufrieden, denn er ist leicht und klein. Doch andererseits ist es vielleicht noch etwas zu frisch für das Wetter. Diese Nacht musste ich mich gut anziehen, denn es war kalt!
28.06.2020
Heute mussten wir lernen, dass wir in Zukunft unser Zelt mit allen Hacken am Boden festmachen sollten! Es war nämlich so windig, dass der Wind manchmal hineinblies. Ich dachte, das Zelt würde kaputt gehen, denn es war nicht im Boden befestigt! Doch niemand wollte im Regen, mitten in der Nacht hinaus gehen, um das Zelt festzumachen. Ich weckte Tom zweimal auf, um ihn hinauszuschicken, doch er wollte natürlich nicht. Also schliefen wir so, wie es war.
Erneut regnete es in der Nacht und erneut Sonnenstrahlen am Morgen.
Zum Frühstück saßen wir am Donauufer, aßen unsere mitgebrachten Haferflocken und hörten den Enten zu. Es war so eine Stille und so ein schöner Morgen, dass ich die kalte Nacht schnell vergaß.
Eine Stunde früher als gestern, begannen wir die Fahrradtour. Um 10:00 Uhr radelten wir los. Wahrscheinlich liegt es an dem dunklen Zelt und den Ohrstöpseln, dass niemand von uns besonders früh aufwacht. Doch wir haben Zeit, daher ist es nicht so wichtig.
Nach einigen Kilometern gelangten wir in die kleine Stadt namens Aschach. Hier waren viele Leute unterwegs, spazierten und fuhren Fahrrad. Auch gab es einige Leute mit dem Kanu in der Donau. Das wäre doch eine tolle Idee, oder?! Mit dem Kanu auf der Donau reisen! Ob sie bis nach Wien fahren können? Ist das eigentlich erlaubt? Vielleicht eine neue Erfahrung, die wir auch ausprobieren sollten?
Ich habe noch gar nicht erwähnt, wie es hier in Österreich zu Zeiten des Covid-19 ist. Es gibt nämlich kaum etwas zu berichten! Hier scheint es, als gäbe es keinen Virus! Während man in Deutschland mit Masken jedes Geschäft betreten muss, oder alle Angestellten in einem Lokal dich damit empfangen, gibt es hier nirgends eine Person, mit einem Nasen-Mundschutz. Nicht eine Person habe ich gesehen! Seit wir in Passau aus dem Zug gestiegen sind, habe ich meine Maske nicht mehr benutzt! Ebenso gibt es nirgends Schilder wie: „Abstand halten“ oder ähnliches. Das ist doch ein gutes Zeichen, oder?
In Aschach überquerten wir die Donaubrücke ans Nordufer und fuhren auf der anderen Seite durch wunderschöne Felder und Landschaften. In der Nähe eines kleinen Ortes namens Feldkirchen, machten wir Mittagspause an einem tollen Badesee! Es war Wochenende und es gab wahnsinnig viele Leute. Man merkte, dass es Sonntag ist.
Da Tom immer noch von seinem Haxn übrig hatte und die Supermärkte heute geschlossen sind, musste ich mich wiedermal mit dem zufrieden geben, was es gab: Pommes
Manchmal finde ich es doch sehr ernüchternd als Vegetarier zu reisen. Man meint, es gibt immer etwas leckeres, doch so ist es nicht! In einem Restaurant, wahrscheinlich schon, obwohl das nicht immer so ist. Einen Snack für zwischendurch zu finden, ist schwierig! Entweder Brot, Pizza oder Pommes!
Auch heute war die Strecke wunderschön entlang der Donau. Die gute Beschilderung kann ich nur immer wieder betonen, es macht es so einfach! Man radelt vor sich hin, während man von den Schildern geleitet wird.
Wir entschieden uns, am letzten Campingplatz vor Linz zu schlafen, um am folgenden Tag gemütlich durch in die Stadt zu fahren und dort durch die Innenstadt zu spazieren. Außerdem wollten wir mal nicht all zu spät ankommen. In einem kleinen Dorf namens Ottensheim, im Camping Hofmühle, schlugen wir unser Zelt auf.
Der Zeltplatz befand sich nicht direkt an der Donau, sondern im Dorf und war klein aber toll! Wir ganz alleine und es gibt direkt vor dem Zelt Sitzmöglichkeiten.
Camping Hofmühle: 18€
Während ich nun hier sitze und schreibe, ist gerade eine Ratte über die Wiese gelaufen! Nachbarn haben wir also auch.
Ob es heute Nacht wieder regnen wird? Das werden wir sehen, was ich aber weiß, dass ich dieses Mal das Zelt am Boden verankern werde! Mittlerweile wird das Zeltaufbauen aber immer schneller, man weiß schon wo alles hingehört und geht automatisch.
Fazit des dritten Tages:
Der Po tut immer noch weh, doch er wird langsam taub, was die Schmerzen lindert! Wenn der Supermarkt geöffnet ist, Snacks kaufen und immer dabei haben, sonst habt ihr nichts zum Essen, so wie wir gerade.
29.06.2020
Dieses Mal regnete es nicht nur die ganze Nacht, sondern auch den ganzen Morgen. Das Warten half leider auch nicht, denn es hörte nicht auf. Der Wetterbericht meinte, dass es heute bis am Nachmittag um 15:00 Uhr regnen sollte, daher beschlossen wir einfach im Camping abzuwarten und am Nachmittag zu radeln. Im Regen das Zelt abzubauen, die Fahrräder bepacken und zu fahren, schien keine gute Idee zu sein. Wenn man draußen unterwegs ist, will man den Weg genießen, die Reise ist das Ziel und nicht der Ankunftsort.
Am Morgen konnte ich mich noch motivieren, mit dem Fahrrad zum Supermarkt zu fahren, um Frühstück zu besorgen. Wir frühstückten also im Zelt, während wir die Entscheidung trafen und danach zogen wir uns in den Aufenthaltsraum des Campingplatzes zurück. Genau heute brauchten wir den ersehnten Raum, in dem wir im Trockenen sitzen können und genau heute hatte der Camping ihn auch! Er war überdacht, es gab Strom und wir waren vom Regen geschützt. Obwohl ich sagen muss, dass sicherlich seit gefühlten Jahren diesen Raum niemand betreten hatte. Er war von mindestens 50 Spinnenfamilien bewohnt und die Staubschicht könnte bereits als Sitzkissen dienen.
Tom nahm den Besen in die Hand und machte es uns gemütlich!
Hier blieben wir also den ganzen Vormittag und arbeiteten, bis der Regen gegen 14:00 Uhr weniger wurde. Wir packten, bauten das Zelt ab und eine halbe Stunde später hörte es schon auf, während wir schon bereit waren, um weiterzufahren.
Unser Ursprünglicher Plan war es heute nach Linz zu fahren, die Stadt zu besuchen und am Abend in einem Camping, entlang der Donau zu schlafen. Da es aber schon spät war und der Himmel immer noch grau, fuhren wir direkt zu unserer Übernachtungsmöglichkeit.
Wir entschieden, den ersten Campingplatz kurz hinter Linz aufzusuchen.
Der Weg nach Linz war nicht besonders schön, denn es ging immer an einer Straße entlang. Man hatte eine viel befahrene Straße direkt neben sich, auf der die Autos rasten.
Generell kann man zugeben, dass der Donauradweg die meiste Zeit an schönen Wegen entlang führt. Doch ganz geht es wohl nicht. Erst als wir uns Linz näherten wurde der Weg schöner und wir waren wieder neben der Donau mit einem schönen Blick auf Linz.
Der Fahrradweg ab Linz bis zum Camping war auch wieder schön grün und ruhig. Der Pleschinger See liegt direkt außerhalb der Stadt und hat einen kleinen, aber schön gelegenen Zeltplatz. Wir waren direkt an einem schönen See! Leider fing es wieder an zu regnen, als wir das Zelt aufbauten. Später kam wieder die Sonne raus. Es war ein komplettes hin und her mit dem Wetter!
Wir stellten fest, dass es nicht das Gleiche ist, wenn es nicht sonnig ist. Wohl ist ein sonniges oder trockenes Wetter die Hauptforaussetzung, um den Tag zu genießen.
Zeltplatz am Pleschinger See: 23€
Im Zeltplatz gab es noch drei weitere Bewohner. Ein sehr junges Paar aus England, das ebenfalls mit dem Fahrrad unterwegs war. Ein anderes Paar mit dem Auto aus der Tschechei, die auf ihrem Weg nach Kroatien waren und ein älterer Mann, ebenfalls aus der Tschechei. Gemeinsam unterhielten wir uns dieses Abend und hatten interessante, nette Gespräche.
Fazit des vierten Tages:
Trotz Regen ein gelungener Tag, doch das Wetter ist bei einer Fahrradtour sehr wichtig! Erster Campingplatz mit Aufenthaltsraum macht Hoffnung auf Verbesserung! Außerdem stellen wir fest, wir sehr sind langsam unterwegs!
30.06.2020
Die nächsten Tage müssen wir arbeiten und brauchen Strom, sowie ein gutes Internet. Da wir viele Stunden am Laptop sitzen werden, beschlossen wir uns für die nächsten 3 Tage eine Wohnung zu mieten. Zu Beginn der Reise wussten wir noch nicht, wo und wie wir an diesen Arbeitstagen arbeiten werden, doch nachdem wir nun drei verschiedene Campingplätze gesehen haben, war es klar, dass es hier nicht geht. Bis auf den letzten Camping gab es nicht mal einen Aufenthaltsraum oder Strom. Daher blieb uns nur die Option, für diese Tage eine Wohnung oder ein Zimmer zu mieten.
Da wir Linz noch überhaupt nicht gesehen haben, beschlossen wir uns hier in der Nähe etwas zu suchen und wurden fündig.
Über Airbnb mieteten wir eine Wohnung direkt neben dem Pleschinger See. Sie ist schön, hat einen fantastischen Ausblick auf die Stadt, doch wir mussten leider feststellen, dass das Internet nicht so gut funktionierte, wie wir dachten.
Wie kann es sein, dass hier in Österreich das W-Lan nicht gut ist? Wie ist so etwas möglich? Ich kann einfach nicht nachvollziehen wieso man hier Probleme mit dem Internet hat. In Tansania konnte ich meistens besser arbeiten als hier! Ich bezahle genau aus diesem Grund eine Wohnung, um bequem arbeiten zu können und nicht, um trotzdem ein Handyinternetpaket kaufen zu müssen. Auch in Deutschland habe ich mich schon so oft über die Tatsache aufgeregt, das etwas so normales wie W-Lan nicht gut funktioniert. Unverständlich!
Wie vorher erwähnt, hat die Wohnung einen tollen Ausblick, doch man musste diesen Berg erstmal hochkommen. Mit dem Fahrrad war das eine ganz schöne Tortur! Komplett verschwitzt, das Fahrrad teils schiebend kamen wir an! Schnell mal zum Supermarkt fahren, funktioniert hier nicht!
Fazit des fünften Tages:
Ich freue mich endlich wieder in einem richtigen Bett mit einer warmen Decke zu schlafen und mir morgens einen heißen Kaffee zubereiten zu können. Camping ist toll, doch die Vorzüge der Wohnung werde ich in vollen Zügen genießen. Auf das W-Lan kann man sich nicht verlassen, nicht mal in Europa!