Watamu – Ein italienisches Dorf in Kenia

Ein überraschendes Dorf voller Italiener erwartete uns an der Küste Kenias. Eine Affenbande trieb mich in den Wahnsinn und die Flut war so schnell, sodass die Konsequenzen fatal waren!

Watamu - Ein Italienisches Dorf in Kenia

Von Kilifi fuhren wir per Anhalter in das 40km entfernte Dorf, Watamu.

Da die Strecke einfach nur geradeaus geht, ist es sehr einfach, eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen. Ein netter junger Kerl nahm uns in einem neuen Auto, mit Klimaanlage, mit. Ich erwähne es, da es draußen über 30 Grad hatte und wir klitschnass waren. Bei diesem Wetter klebt die ganze Kleidung an dir und die hohe Luftfeuchtigkeit ist extrem spürbar. 

Während der Fahrt buchten wir online, auf Airbnb, eine Unterkunft für die erste Nacht. Als wir an unserem Schlafplatz ankamen stellte sich heraus, dass es für den Preis viel zu überteuert war. Es war dreckig, dunkel und klein. Auch nannte sich der Ort ein „Resort“ was einfach nur lächerlich war, denn der ganze Ort war eine Baustelle. Am meisten störten mich jedoch die vielen Insekten! Eine Kakerlake im Badezimmer, andere Käfer neben dem Bett und von den vielen Stechfliegen gar nicht anzufangen. Wir waren unzufrieden! Wäre die Unterkunft billig gewesen, hätte ich mich nicht beschwert, für 35€ jedoch, bekam man normalerweise etwas viel besseres.

Aus diesen Gründen marschierten wir los, um nach einer neuen Unterkunft für die nächsten Tage zu suchen. Unser Wunsch war es, ein nettes Plätzchen zu finden, wo wir länger bleiben können, um zu arbeiten und etwas zur Ruhe zu kommen. Fündig wurden wir an diesem Tag aber leider nicht.

Watamu ist ein kleiner Ort, und es gibt unzählige, für uns unbezahlbare Resorts und Hotels. Ausschließlich touristische Preise, welche wir bis jetzt in dieser Höhe noch nicht in Kenia gesehen haben. Hier gibt es sehr viele Touristen, daher sind auch alle Preise und die Orte daran angepasst. Die Mehrheit sind Italiener. Warum? Keine Ahnung!

Es sind so viele Italiener hier, dass man viele Pizzerien und Restaurants mit italienischem Essen findet. Es geht so weit, dass die Einheimischen Italienisch sprechen. Sie rufen „Ciao“ und fangen an, etwas auf italienisch zu sagen. Es ist unfassbar! Wie im falschen Film.

Ich bin richtig froh, dass unsere Reise nicht hier begonnen hat und wir zuerst einen anderen Teil von Kenia gesehen haben. Nicht diese überteuerte, touristische, italienische Seite. Auch passierte es uns zum allerersten Mal, dass uns Touristenpreise für einheimische Produkte und Essen verlangt wurden. Wir konnten nicht mal unsere Bohnen mit Chapati essen, ohne vorher nach dem Preis zu fragen, wie wir es bisher getan haben.

03.01.2020

Wir beschlossen noch nicht aufzugeben und heute eine Wohnung zu finden. Doch zuerst gingen wir zum Strand, denn es gab Prioritäten!
Der Strand war toll. Weißer Sandstrand, Palmen und Felsen im Wasser. Richtig tropisch und das Urlaubsgefühl konnte man riechen und spüren. Das Wasser war sehr warm und sehr niedrig, sodass man weit hineingehen musste, um zu baden. Nach dem Schwimmen, ohne uns erfolgreich abgekühlt zu haben, liefen wir von Haus zu Haus und fragten nach einem Zimmer. Erfolglos und müde gingen wir in ein Resort, setzten uns hin und benutzten das Internet für die Weitersuche. Alles war zu teuer oder ausgebucht, daher mussten wir kreativ werden. Ich schrieb einfach eine nette Nachricht an zu teure Unterkünfte und fragte nach einem Rabatt. 

Fragen kann man doch! 

Plötzlich kam das Glück zurück und überschüttete uns! 

Eine deutsche Frau schrieb mir zurück, freute sich über die nette Nachricht und bot uns ein Zimmer in einem Haus an, das man mit anderen Gästen teilte. Sie reduzierte den Preis um die Hälfte! Sofort nahmen wir das Angebot an, holten unsere Sachen und fuhren mit einem Tuk Tuk zur Unterkunft.

Hier verschlug es mir die Sprache! Kann es sein, dass unser Traum doch noch kein Ende gefunden hat? Wir waren tatsächlich sprachlos, als wir das Haus sahen! 

Eine wunderschöne Villa mit Pool, einer tollen Terrasse, ein riesiges Wohnzimmer, Küche und ein tolles, sauberes Zimmer mit Badezimmer. Die Krönung: eine Minute vom Strand entfernt.

Das Haus war modern und blitz blank. Es gab ein Hausmädchen, dass uns Handtücher für den Pool und die Dusche gab, einen Wächter der für die Sicherheit im Gelände sorgte. Die Küche hatte alles nur erdenkliche und es gab sogar eine Dachterrasse. Das beste kommt allerdings noch! Es gibt momentan keine anderen Gäste im Haus, wir sind komplett alleine.

Im Endeffekt haben wir eine komplette Villa nur für uns allein. Preis: 30€ pro Nacht.

06.01.2020

Ich muss euch an dieser Stelle unbedingt von der Tierwelt berichten!

In unserer Umgebung wohnen viele Affen in den Bäumen. So kam es, dass Tom eines Morgens die Treppen hinunter ging und auf einen Affen im Wohnzimmer traf! Ein echter, großer Affe! Tom erschrak und starrte ihn an, da lief er aus dem Haus. Die Tür war offen und ein Affe ist einfach hineinspaziert. Dabei blieb es auch nicht, denn in diesen Tagen besuchte uns der Affe mehrmals und er stellte sich als schlauer Dieb heraus. Er kam durch das Fenster hinein und klaute unsere Avocados. Auf frischer Tat ertappten wir ihn ein anderes Mal, als er in der Küche saß und eine unserer Avocados aß. Ich könnte schwören, die Haustür vor dem Verlassen zugemacht zu haben, dennoch stand sie weit offen und der Affe saß in der Küche!

Das mit den Tieren ist hier so eine Sache. Auf der einen Seite ist die Tierwelt unglaublich schön und die Vielfalt überragend. Auf der anderen Seite muss man ständig auf der Hut sein. Ein Affe kommt ins Haus, eine Schlange liegt auf dem Weg und man kann nicht einfach zum Wandern gehen. Vorab müsste man sich erkundigen welche Raubtiere es in der Gegend gibt, oder auf welche Tiere man achten sollte. Dann noch diese Insekten! Überall Käfer, Kakerlaken, fliegende Dinger und was nicht alles. Eidechsen werden deine Mitbewohner und riesige Spinne krabbeln einfach mal so vorbei. Und das meine ich nicht übertrieben, sondern ist hier Alltag.

Besonders beängstigend finde ich zum Beispiel, die Baumspinnen vor dem Haus. Man kennt eine typische Tarantel, so groß ungefähr sind sie, ohne die dicken Beine. Mit ihren leuchtenden Farben machen sie einem richtig Angst!
Im Haus schaue ich nun immer in alle Ecken, hebe das Kissen erst hoch bevor ich mich setze und gehe vorsichtig in ein Zimmer. Nur für den Fall, dass etwas unerwünschtes im Haus ist. Immerhin sind wir in Afrika und es gibt einfach viele Tiere, genau aus diesem Grund sind wir auch hier! Man muss sich aber daran gewöhnen!

Wusstest du wie schnell die Flut sein kann? Ich nicht! Daher bezahle ich jetzt mit den Konsequenzen: Mein Handy ist kaputt!

Ich habe noch nie so eine schnelle Flut gesehen, wie hier am Strand. Wir waren im Wasser und haben ganz normal unsere Tasche und die Kleidung am Strand abgelegt, bestimmt 4-5 Meter vom Wasser entfernt. Aber als wir zurück kamen lag die Tasche im Wasser. Die Flut ist so schnell, so hoch gekommen, obwohl wir nur 15-20 Minuten im Wasser waren. Ich habe das nie erwartet und noch nie gesehen. In der Tasche waren natürlich unsere Handys. Toms Telefon hatte nichts, aber meins funktionierte nicht mehr.
Ob es hier einfach ist, ein neues Handy zu bekommen?

In vollen Zügen genossenen wir dieses Haus, die Privatsphäre, die Ruhe und den Luxus. Hier kann man es aushalten, es ist einfach toll, den ganzen Tag gemütlich arbeiten zu können. Man hat so viele Sitzmöglichkeiten und alles ist inspirierend. Hier wollen wir nicht mehr weg, das Haus ist perfekt und wir möchten es mitnehmen!

Dennoch werden wir das Haus schon bald verlassen müssen, da es komplett gebucht wurde. Nach acht tollen, kreativen und inspirierenden Tagen sollen wir nun weiterziehen!

Dieses Haus ist übrigens der Ursprung dieses Blogs! Hier kaufte ich meine Domain, lernte wie man eine Webseite mit WordPress macht und begann mit der Arbeit.

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