Es ist schwierig in Worte zu fassen, was für tolle Erinnerungen wir in diesenletzten Tagen, zusammen mit unseren neuen Freunden gemacht haben.
Das Kilifi New Year Festival, der Aufenthalt in der Villa und Ramesh, sowie Armaan haben sich einfach übertroffen!
Kilifi New Year Festival, 2020
Die letzten Tage wurden wir wie Könige behandelt. Es begann bereits am ersten Morgen, als wir in dieser traumhaften Villa aufwachten.
Denn Ramesh und Armaan waren schon im Supermarkt und haben den ganzen Kühlschrank und die Küche mit Leckereien aufgefüllt. Von frischem Obst und Säften, bis zu Snacks und Getränken, war alles dabei. Unglaublich diese beiden! Wir werden total verwöhnt! Entspannt und gut gelaunt bereiteten wir alle zusammen das Frühstück vor und genossen den Ausblick von der Terrasse auf den Pool und das Meer. Wie aus einer Zeitschrift, unglaublich schön!
Wir sollten unser Zelt abholen und im Campingplatz einchecken. Da wir aber jetzt unerwartet die Villa hatten, war es unklar, ob wir das Zelt überhaupt noch brauchen werden. Dennoch holte Tom es von den Pfadfindern ab. Somit haben wir die Option, auf dem Festivalgelände zu übernachten, falls wir möchten. Es ist witzig, dass wir das Zelt von den Pfadfindern bekommen. Tom war als Kind Mitglied, daher ist es ihm eingefallen dort nachzufragen. Sie waren sogar total begeistert, einen Pfadfinder aus Chile kennenzulernen!
Den Tag verbrachten wir, feiernd, tanzend, schwimmend und die Stimmung wurde immer besser. Es war sogar so gut, dass einige einen Nachmittagsschlaf brauchten 😉 Abends gingen wir dann zum KilifiFestival. Nachdem wir unsere Eintrittsbänder abgeholt hatten, ließen wir unsere Sachen im Safari Zelt, das Ramesh auch noch gebucht hatte. Direkt daneben bauten wir unser Zelt auf. Wir hatten also eine Übernachtungsmöglichkeit auf dem Festivalgelände, sowie in der Villa. Jeder konnte frei entscheiden, wo und wann er schlafen gehen möchte.
Das Gelände war sehr groß und es gab viele Leute. Dennoch, keine riesige Masse an Leuten, da man sich ziemlich gut verteilten konnte. Seit dem Beginn meiner Reise, habe ich noch nie so viele weiße Personen gesehen, wie hier! Kilifi New Year war in der Natur, unter Bäumen, im Gras und von vielen Pflanzen umringt.Es gab überall Heuballen, Baumstämme und Hängematten zum Sitzen und Entspannen. Einen Nachteil hatte dieser verträumte Ort jedoch und zwar, dass es unglaublich viele Insekten gab. Überall krabbelte etwas, biss dich und ließ einen nicht in Ruhe. Das war etwas nervig. Gegen Ende des Abends war mein Körper nur so überfüllt mit unbekannten Bissen!
Es gab mehrere Bühnen. Eine Hauptbühne, auf der hauptsächlich elektronische Musik gespielt wurde. Auf den kleineren Bühnen gab es Reggae und eine andere mit afrikanischen Bands. Vor dem Festival, war uns bereits bewusst, dass es überwiegend elektronische Musik geben wird. Obwohl das nicht meine Musikrichtung ist, haben wir uns trotzdem dafür entschieden, denn die Stimmung und Erfahrung musste einfach toll sein.
Ich muss zugeben, dass ich für circa 30 Minuten auf diese Musik tanzen kann und den Rhythmus genießen kann. Aber dann wird es für mich langweilig. Ich sehe wie die anderen Leute völlig verschwitzt, mit geschlossenen Augen, viele womöglich mit Hilfe einiger Pillen, diese Musik richtig genießen. Ich selbst fühle nicht das Gleiche, aber es ist schön, alle in so einer guten Stimmung zu sehen.
Die Szenarien waren richtig kreativ, mit vielen Dekorationen, Figuren aus recyceltem Material, Hütten, Zelte, Lichter überall und vieles mehr. Dem Festival war es wichtig, umweltfreundlich zu sein. Daher gab es keine Gläser, weder Flachen noch Plastik. Nur auffüllbare Becher, die man erwerben konnte, oder man konnte seinen eigenen mitbringen.
Eine Bühnenlandschaft war besonders schön, denn es war unter einem riesigem Baobab Baum, der mit Laternen geschmückt war. Darunter lagen die Leute, chillten, tanzten und es sah wie eine Traumwelt aus.
Diesen ersten Abend des Festivals tanzten wir die ganze Nacht, chillten auf einen der vielen Sitzmöglichkeiten, aßen und tranken.
Wir gingen sogar in einem Moment, alle zurück zum Safarizelt, weil Ramesh seine Shisha mitgebracht hatte. Das war übrigens seine Leidenschaft und eine Kunst, wie er die frischen Früchte dafür vorbereitete. Er machte es jeden Tag und ließ sich die Zutaten von einem Festivalmitarbeiter, bis ans Zelt liefern. Er bekam was er wollte und wann er es wollte.
Da diese Tage hauptsächlich aus einer dauerhaften Party bestanden, möchte ich es mit den folgenden Fotos und ein Video von Amin, etwas zusammenfassen. Ich hoffe ihr genießt es und könnt euch einen guten Eindruck des Geschehens machen.
Zum Abschied des Festivals wurde eine riesige Statue aus Holz, namens Burningman, verbrannt. Das Spektakelt wurde von allen Zuschauern applaudierend unterstützt.
Abschlussbilanz: Unser Zelt haben wir überhaupt nicht benutzt, da immer jemand zurück in die Villa gefahren ist. Ramesh und Armaan trinken nämlich keinen Alkohol. Man kann auch nicht übersehen, dass der Tag in der Villa, einfach zu spektakulär war, um nicht dort sein zu wollen.
Es wurde ein Handy geklaut. Ein anderes wurde verloren und wiedergefunden.
Es gab Dramen, wie bei jeder guten Party und Gesellschaft war bis zum Schluss unterhaltsam.
Jeder Traum hat jedoch irgendwann mal ein Ende und so packten wir am 02.01.2020 unseren Rucksack und verließen die Villa. Die Gruppe kehrte nach Mombasa zurück, Tom und ich fuhren weiter in den Norden, nach Watamu.
Ich möchte zum Abschluss noch ein paar Worte zu diesen Jungs sagen. Es ist wohl zu erahnen, dass es ihnen nicht gerade an Geld fehlt. Das bedeutet aber nicht, dass man es mit anderen Leuten, die man nicht einmal kennt, teilt.
Sie taten es ausschließlich, weil sie es wollten und die Gesellschaft der Leute genossen haben. In keinem Moment waren sie angeberisch, protzig oder sprachen über materielle Dinge. Wir haben uns am Ende dieser Tage, für die tollen Erfahrungen bei ihnen bedankt und schätzen sehr, dass wir diese Gruppe gefunden haben und eingeladen wurden. Couchsurfing auf dem höchsten Niveau.
Nach einer kurzen Reflexion unseres Traumes der letzten Tage, kehren wir nun zu unsere Realität von Bohnen mit Chapati, auf der Straße essend, zurück.
Ich weiß nicht, wenn ich wohlhabend wäre, ob ich so viel für Fremde ausgeben und bezahlen würde. Würdest du?
Vielen Dank fürs Lesen und nicht vergessen, einen Kommentar zu hinterlassen, bevor du weiterliest!