Karibu Nakuru

Einige Wörter und einfache Sätze sollte man, meiner Meinung nach, auf seinen Reisen in der Landessprache lernen. In Kenia wird neben Englisch, Swahili gesprochen und wir geben unser Bestes, einiges davon aufzuschnappen.
 „Karibu“ bedeutet Willkommen.

Karibu Nakuru

Zum ersten Mal liefen wir heute morgen zu Fuß und mit unseren Rucksäcken auf dem Rücken, durch das Zentrum von Nairobi. Bisher sind wir bepackt immer mit Uber gefahren, aber wir wohnten viel zu nah, sodass wir diese 1,5 km gehen konnten. Unser Ziel war die Busstation, um dort den Bus nach Nakuru zu nehmen.

Verschwitzt angekommen kauften wir die Tickets für 500 Ksh (5€) und die Fahrt sollte circa 3 Stunden dauern. Der Minibus hatte circa 10 Sitzplätze und man musste warten, bis das Auto sich füllte. Im Bus waren ausschließlich Einheimische, neben mir saß eine Frau, mit einem kleinen Jungen auf dem Schoß. Der Junge war sehr schüchtern und schaute mich mit seinen großen Augen an, solange ich nicht hinsah. Ansonsten schaute er schnell weg.

Erst nach einer halben Stunde, füllte sich der Minivan und wir konnten starten.  Ein paar Meter weiter stieß unser Auto, gegen ein Motorrad, welches durch den Aufprall sein Gepäck verlor. Wir blieben stehen, es wurde lauthals diskutiert und schon ging es wieder weiter. Mich wunderte es überhaupt nicht, denn alle schlängeln sich ohne Vorwarnung hindurch, sodass so eine Situation, Alltag sein musste.

Tschüss Nairobi, genug Großstadt fürs erste!

Während der Fahrt, fiel mir auf, dass die 4 Kinder im Auto kaum etwas sagten, noch meckerten. Woran das wohl liegt?
Sie saßen still und brav auf dem Schoß der Eltern, sahen aus dem Fenster oder versuchten zu schlafen. Als wir einen Snack aßen, teilten wir ihn mit den Leuten im Auto, jedes Kind fragte jedoch vorher seine Mutter, bevor es in die Tüte griff. Erstaunlich wie gut erzogen sie sind!

Kannst du dich noch an die wilde Rückfahrt, vom Masai Mara Nationalpark erinnern? Auch der heutige Fahrer fuhr ziemlich verrückt. Er überholte andauernd, ob es frei war, oder auch nicht. Oft schaffte er es nicht mehr rechtzeitig auf die Spur zu kommen, sodass das entgegenkommende Auto ausweichen musste. Es war echt heftig!

Mir ging es ziemlich schlecht auf der Fahrt. Ich verstehe nicht, wie die so fahren können, es ist so wahnsinnig! Es ist einzusehen, dass unsere Regeln hier nicht gelten, oder dass der Fahrstil anders ist, aber eine tatsächlich lebensriskante Fahrweise, gehört nicht dazu.

Mit unserem GPS konnten wir feststellen, als wir in der Nähe unserer Unterkunft, in Nakuru vorbeifuhren, um dort auszusteigen. Wir folgten der Karte und gingen zu Fuß, bis zu unserem Airbnb.

Während unserer Reisen übernachten wir circa 80% mit Couchsurfing. Jedoch, seit wir in Kenia sind, konnten wir noch keinen Host finden. Auch hier in Nakuru konnten wir leider nicht davon profitieren. Wir werden es aber weiterhin versuchen und ich hoffe bald davon berichten zu können.

Hast du schonmal von Couchsurfing gehört?
Es ist fantastisch! Die beste Art, die Leute und Kultur des Landes tatsächlich kennenzulernen und bei Einheimischen zu übernachten! Außerdem ist es kostenlos, denn der kulturelle Austausch steht im Vordergrund.
Mein Profil und mehr darüber erfährst du hier:

www.couchsurfing.com/people/julesjungle

Die Unterkunft lag circa einen Kilometer vom Zentrum entfernt. Es war eine Wohnsiedlung mit Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern. In der Straße begrüßten uns viele Kinder. Sie liefen uns hinterher, wollten unsere Hand halten und sich mit uns unterhalten. Sehr herzlich waren sie, sodass wir sicherlich 20 Minuten mit ihnen verbrachten, bevor wir unser Gebäude betraten. Wie toll, endlich in einer kleineren Stadt zu sein!

Unser Host war ein Ehepaar mit einer kleinen Tochter. Der Mann war allerdings gerade in Nairobi, wo er arbeitete. Die Frau ist eine sehr nette und freundlich Kenianerin und die Tochter Zozi ist zuckersüß und niedlich. Sie hat rosafarbene Zöpfe, die ihr bis an die Hüften reichten. Ein Lächeln, dass ihr ganzes Gesicht füllte und eine große Neugierde uns gegenüber.

Nach einer netten Unterhaltung starteten wir unsere Mission, etwas zum Essen zu finden. Allerdings konnten wir erst im Zentrum etwas ausfindig machen und aßen in einem netten kenianischen Lokal.

Ich bin mittlerweile ein richtiger Fan von Minji. Das ist eine Erbsensuppe mit Kartoffeln. Dazu gibt es meistens Chapati oder eine andere Beilage, je nach Wunsch. Vegetarier in Kenia, kommen auf ihre Kosten!

Nakuru erscheint als eine nette Kleinstadt, hat jedoch 300 000 Einwohner, was man nicht bemerkte. Als ich das hörte, war ich ganz verblüfft, denn man würde denken, in einer echt kleinen Stadt zu sein. Das Zentrum von Nakuru ist dennoch voll und chaotisch. Überall gibt es Leute, die etwas verkaufen, enge Straßen, viele Motorräder und jeder ist beschäftigt. 

Die Attraktion der Stadt ist jedoch der Nakuru Lake Nationalpark. Deswegen bekommt die Stadt viele Touristen, die mit einer Tour vorbeikommen, den Park besuchen und wieder verschwinden. Dadurch sieht man so gut wie keine Touristen, in den Straßen von Nakuru herumlaufen.

Durch Couchsurfing sind wir in Kontakt mit zwei Reisenden kommen.
Lucina kommt aus Argentinien und Luke aus Neuseeland. Ein Paar, dass sich in Ägypten kennengelernt hat und nun zusammen durch Afrika reisen. Sie fragten uns, ob wir mit ihnen zusammen, morgen einen Jeep und Fahrer mieten wollten, um im Nakuru Lake Nationalpark, eine Safari zu machen. Da sie schon alles organisiert hatten und der Preis gut war, waren wir direkt einverstanden und sagten zu.

Unser Plan war es, einige Tage in Nakuru zu verweilen, dadurch hatten wir eigentlich noch nicht vor, direkt am zweiten Tag, Safari zu machen. Wenn dir aber die ganze Organisation auf dem Silbertablett präsentiert wird, muss man einfach zugreifen. Die nette Begleitung ist sogar ein sehr positiver Aspekt!

Übrigens wurde Tom heute von einer Biene gestochen. Die Folgen des Stichs einer deutschen und kenianischen Biene scheinen ähnlich zu sein. Sein Finger schwoll an und es tat wohl ziemlich weh. Etwas komisch war es aber, denn es war genau die Fingerspitze seines Zeigefingers.

Vielen Dank fürs Lesen und nicht vergessen, einen Kommentar zu hinterlassen, bevor du weiterliest!



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