Safari im Masai Mara

Es ist dunkel und ich sitze in meinem Zelt, inmitten der afrikanischen Savanne, während man von draußen wilde Geräusche hört. Hier wimmelt es von Raubtieren und ich schreibe Tagebuch, um vom ersten Tag, dieses Safari Abenteuers, zu berichten.

Es ist Freitag der dreizehnte und ich bin froh euch mitzuteilen, dass ich die 250km Fahrt, in 6 Stunden, überlebt habe.

Safari im Masai Mara Nationalpark

3 Tage, 2 Nächte. 300$ p.P.

Übernachtung: Lenchada Camp, Deluxe Zelt

Eintritt, Transport und Essen inklusive 

3 Safaris: „Game Drive“, abends, ganztägig, morgens

Reiseroute:

Tag 1:

07:30 Uhr Abholung in Nairobi

13:00 Uhr Mittagessen in Narok

16:00 Uhr Ankunft Lenchada Camp

17:00 Uhr Game Drive

19:30 Abendessen

Tag 2:

06:00 Frühstück

06:30 Game Drive, ganztägig

13:00 Uhr Picknick 

16:00 Uhr Ankunft im Camp

19:30 Uhr Abendessen

Tag 3:

06:00 Frühstück

06:30 Game Drive

10:00 Rückfahrt nach Nairobi

 

 

 

Um 07:30 Uhr warteten wir am Fenster unserer Wohnung in Nairobi und schauten ganz ungeduldig hinaus. Erst um 08:00 Uhr saßen wir dann tatsächlich im Auto, wurden aber erst zur Agentur gebracht, wo uns unser Guide, Isaac begrüßte. Das Auto, ein Minivan mit 10 Sitzen, sowie einem Pop-Up-Dach, welches man nach oben öffnen konnte.

Zur gleichen Zeit wurden uns zwei unserer Safari Mitfahrer vorgestellt, ein älteres, sehr nettes kenianisches Ehepaar, dass mich bereits nach wenigen Minuten, „Tochter“ nannte.

Ohne das dritte Paar ging es los, währenddessen teilte die Frau mit uns ihre Chips, wir unser Gebäck, glücklich und in guter Stimmung fuhren wir circa eine halbe Stunde. Hier endete jedoch der Spaß, als wir auf die letzten Mitreisenden trafen. Von diesem Moment an, als die Tür des Autos aufging, begann es.

Ein Kanadier, circa 55-60 Jahre alt und eine hübsche Kenianerin, circa 30 Jahre alt, wollten einsteigen. Man hörte, wie er mit dem Fahrer diskutierte und sich fast mit Isaac stritt.

Im Auto gab es drei Reihen: Vorne 3 Plätze, in der Mitte 2 und hinten 3.
Wir saßen vorne und das Ehepaar in der Mitte. Die Frau stieg ein und setzte sich nach hinten, aber der Kanadier wollte vorne sitzen. Tom sagte, er sitze schon hier. Daraufhin wollte er sich zwischen uns beide setzen, was wir ihm verwehrten. Wir erklärten ihm, dass es keinen Sinn macht, so ein großes Auto zu haben, jedoch hier zu dritt, eingequetscht für die nächsten 6 Stunden zu sitzen. Dennoch fing er an, mit Tom in einem sehr schlechten Ton zu diskutieren. Klipp und klar sagten wir ihm, dass jeder vorne sitzen will, er ist zu spät gekommen und der Letzte muss eben nehmen, was es gibt.

Wiederwillig und mit Wiedersprüchen ging er nach hinten, schimpfte und danach richtete er sich dem Ehepaar zu und prappelte los. Dieser Mann erzähle seine ganze Lebensgeschichte, ohne gefragt worden zu sein. Weder Punkt, noch Komma. Er sprach von Dingen, die niemand wissen wollte, keine Fragen, sondern ein endloser Monolog.

Die Kenianerin hatte er am Dienstag geheiratet, sie haben sich vor einem Monat im Internet kennengelernt… Kanada hier und Kanada dort.

Als wir eine Stunde später einen Zwischenstopp an einem Aussichtspunkt machten, waren alle froh aus dem Auto auszusteigen.

„The Great Riftvalley to Mozambique to the red Sea“.

Während wir ein Foto mit dem Ehepaar machten, näherte sich der Kanadier und wollte auch ein Foto mit dem Paar machen. Allerdings weigerte sich die Frau und ging davon. Sie teilte uns mit, dass sie genervt von ihm sei. Tom und ich schauten uns an, schmunzelten und sagten ihr, dass wir genauso dachten. Ich denke, der Kanadier merkte das auch, denn als wir zurück im Auto saßen, sprach er nur noch mit seiner Frau und ließ uns in Ruhe. Dennoch war das auch nicht angenehm, denn man hört alles und er redetet nonstop. Keine Übertreibung! Ich würde es als „lautes Gehirn“ beschreiben. Gedankengänge, die man im Kopf hat, aber laut. Sogar seine Frau sagte nichts und sah nicht besonders glücklich aus. 

Nur noch 5 Stunden bis zum Ziel, dachte ich ironisch!

Die letzten zwei Stunden der Fahrt waren, wegen des Weges, sehr holprig. Die letzte Stunde jedoch, eine Katastrophe. Ein pures Geschaukel und Gewackel, man haute sich dauernd an, denn man hüpfte, wegen der Unebenheiten, hin und her.

Als wir unserem Ziel näher kamen, sahen wir plötzlich Zebras. Ja echte Zebras! Es war unglaublich seltsam, diese Tiere am Wegesrand, zu sehen. Ich genoss es sehr und konnte mit dem Staunen nicht aufhören, kurze Zeit später sahen wir plötzlich eine Giraffe! Fast kamen mir die Tränen, so überrascht und glücklich war ich. Hier neben dem Auto, zwischen den Bäumen eine Giraffe neben Zebras. Wahnsinn!

Kurz bevor wir ankamen gab es ein Dorf, Blech- und Lehmhütten, viel Müll und sehr arm. Wir fuhren zu einem Campingplatz, wo nur das Ehepaar ausstieg, da sie eine andere Unterkunft als wir gebucht hatten. Schön sah es aus und sie wurden mit Getränken und einem warmen Tuch empfangen.

In unserem Campingplatz wartete niemand mit heißen Tüchern, weder einem Begrüßungsgetränk, aber wir wurden herzlich begrüßt.

Zwei Frauen nahmen uns in Empfang, uns wurde der Essbereich vorgestellt, in dem kostenloser Kaffee und Tee jederzeit zur Verfügung stand.

Es gab circa 15 Zelte im Camp. Unser Zelt war sehr geräumig, ein Bett mit Moskitonetz, ein Bad und da wir ein Deluxe Zelt hatten, auch Solarlicht. Das heißt, nur diese Zelte haben immer Licht, die anderen nur für die Zeit, wenn der Generator an ist. Genauer gesagt, von 06:30-10:00 und von 18:30-22:00 Uhr, gibt es Strom.

Wir hatten eine Stunde Zeit, bevor der erste „Game Drive“, wie man zu den Safaritouren sagt, begann. Das Dach des Autos war bereits offen und ich konnte es kaum erwarten, von hier aus, die Tiere zu beobachten. Wir holten das Ehepaar ab und fuhren Richtung Masai Mara Parkeingang, der zwar direkt um die Ecke lag, man aber aufgrund des schlechten Weges, 15 Minuten für einen Kilometer brauchte.

Am Eingang ging Isaac mit unseren Pässen davon, um uns anzumelden und zu bezahlen. Währenddessen kamen Masai Frauen an das Auto, um uns Souvenirs zu verkaufen. Die Masai sind eine ostafrikanische Volksgruppe, die sehr auffällige Kleidung, sowie Körperschmuck tragen. Sie hatten alle sehr Ihre Ohrläppchen hatten ein großes Loch, das manchmal mit einem Ohrring geschmückt war und manchmal nicht. Diese Frauen reihten sich um das Auto, öffneten die Fenster und streckten ihre Souvenirs hinein.

Dann ging es endlich los, die Türen des Masai Mara Nationalparks öffneten sich. Sofort sah man grüne Landschaft, soweit das Auge blickte.

Heute war es bewölkt und sah nach Regen aus, aber das war völlig egal. Hier sind wir, auf Safari im berühmtesten Nationalpark von Kenia. Das Abenteuer kann los gehen!

Direkt sahen wir Zebras und Gazellen. Es waren richtig viele, links und rechts von uns. Es gab einen Landweg auf dem wir fuhren und die Tiere waren überall. Wir standen natürlich und schauten aus dem tollen Dach hinaus.

Isaac erklärte uns, dass es Thomson und Grant Gazellen sind. Die Männchen haben Hörner, die Weibchen nicht. Auch konnten wir viele Gnus sehen.

Ich war natürlich von der Tiervielfalt beeindruckt und es tauchten, während der Fahrt immer verschiedene Tiere auf, die uns erklärt wurden. Manche direkt neben uns, einige etwas weiter oder sogar in der Ferne

Isaac hatte ein Funkradio, um sich mit den anderen Fahrern über die Wegkonditionen und Tierfunde, zu verständigen. Das Radio machte Geräusche, diese störten ein bisschen, aber nicht so sehr, wie der Kanadier der immer noch ununterbrochen alles kommentieren musste. Ich weiß nicht, wie man entspannt die Natur genießen sollte, mit diesem Mann im Auto.

Mal sehen wie lange es dauert, bis jemand etwas sagt. Ich musste mich anstrengen, mir die Laune nicht verderben zu lassen.

Hier eine Kostprobe seines lauten Gehirns:

Die Straße ist gerade schlecht. Ah, schau die Reifenspuren. Dieser Baum ist aber komisch. Dort drüben das Zebra ist dick. Es bewegt den rechten Fuß, jetzt den linken. Was wir wohl zu Abend essen. Diese Wolke ist schön. Ich habe Hunger. Noch ein Zebra. Es läuft. Es atmetet. Mein Bauch knurrt….

Plötzlich stauten sich vor uns viele Autos, hier musste etwas interessantes passieren!

Ein Löwenmännchen und ein Löwenweibchen lagen gemütlich im Gras. Sie waren circa 50 Meter entfernt, daher nah genug um sie zu betrachten, aber zu weit, um ein gutes Foto zu machen.

Da lagen sie, echte Löwen. Kaum zu glauben!

Löwen kennt man aus Filmen und aus dem Zoo. Sie in freier Natur, in ihrem Territorium zu sehen, ist doch etwas ganz anderes. Sie sahen richtig entspannt aus, ließen sich von den Beobachtern überhaupt nicht stören und genossen den leichten Regen. Ich war richtig verblüfft, wie majestätisch sie da lagen. Nur circa 30 Minuten auf Safari und schon so etwas!

Nach einigen Minuten, hoben sie sich, bevor sie in die Ferne schritten.

An dieser Stelle drehten wir um, um rechtzeitig zum Abendessen anzukommen. Auf dem Rückweg sahen wir dann auch Giraffen. Ich glaube es waren 4 oder 5 Stück. Nur wenige Meter neben uns gingen sie gemütlich ihres Weges entlang.

Kann es echt sein, dass ich hier in Afrika, genauer gesagt in Kenia bin? Es scheint so irreal, sehr zufrieden und glücklich ging dieser Abend zu Ende.

Auf der heutigen Safari sahen wir:
Antilopen, Gazellen, Gnus, Sträuße, Giraffen, Warzenschweine, Zebras, Füchse, Impalas, Fasane, Löwen, Vögel und noch andere, deren Namen ich leider nicht mehr kenne oder ich vergessen habe.

Ob wir tatsächlich Elefanten und Nilpferde gesehen haben, erfährst du im nächsten Bericht!

Verpasse kein Abenteuer!

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