Giraffe Centre

Giraffen hautnah erleben!

Das entspricht zwar nicht dem natürlichen Umgang mit Wildtieren, dennoch lohnt sich der Besuch, denn die Organisation dient einem guten Zweck und hilft den gefährdeten Rothschild-Giraffen. Außerdem kann man den Tieren so nah, wie noch nie sein und dabei viel lernen. Schon mal von einem Giraffenkuss gehört?

Von unserem Viertel, Westlands, fuhren wir mit einem Uber zum „Giraffe Centre“. Es gab so viel Verkehr, sodass wir anstatt einer Stunde, zwei Stunden benötigten. Unterwegs sahen wir sehr schöne, aber auch sehr arme Viertel. Auch fuhren wir am bekannten „Kibera“ Slum vorbei. Wie im Film sah es hier aus. So weit der Blick reicht, sieht man kleine Blechhütten und selbst gebaute Häuschen. Alles was gefunden wurde, wird hier zum Hüttenbau benutzt. Unglaublich! Ich kann mir nicht mal annähernd verstellen, wie es ist, so zu leben.

Giraffe Centre

Der Eintritt in das Giraffen Centre kostet circa 15€. 

Der Bereich, indem die Besucher spazieren können, war viel kleiner, als erwartet. Es war das Ende eines großen Parks, welcher sehr grün und voller Bäume ist. Soweit das Auge sehen kann, sieht man Pflanzen und eine schöne Landschaft.

Es gibt eine Barriere, mit einer niedrigen Mauer, wohin man als Besucher gehen kann. Dort können die Tiere herankommen und man stand direkt vor ihnen. Hier stand ich also, drei langhalsige Tiere direkt vor meiner Nase und ich staunte, mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Die Giraffen können frei zu diesem Bereich des Geländes kommen und auch wieder gehen, wann sie Lust haben. Es ähnelte nicht annähernd einem Zoo, denn ein Ende des Parks ist nicht ersichtlich.

Es gibt auch ein Haus mit einer Veranda, wo man hinaufgehen kann. Sie ist auf der Kopfhöhe der Giraffen, sodass man sie füttern kann. Man bekommt bereits am Eingang eine Packung mit Futter. Jeweils nur eine pro Person, mehr nicht. In der Tüte ist etwas wie Pellets, so eine Art Leckerli.

Wir konnten die Giraffen aus der Hand füttern und sie hautnah erleben. Die Giraffen haben eine lange Zunge, die sie heraus strecken und man legt ihr das Futter direkt darauf.

Die lange Zunge, kitzelt!

Es war richtig lustig und gleichzeitig komisch, denn ihre Zunge ist lang und schleimig. Man war voller Speichel und es ging ruckzuck. Etwas seltsam, sich von einer Giraffe abschlecken zu lassen, sie sind so gierig, wenn man nicht aufpasst, ist die Futtertüte in einer Minute leer.

 

Ganz Wagemutige können einen „Giraffenkuss“ bekommen, was Tom natürlich sofort ausprobieren musste. Er war Feuer und Flamme, den Speichel des Tieres auf seinem Gesicht verteilt zu haben. Er hielt ein Stückchen Giraffenfutter zwischen den Lippen und die Giraffe nahm es mit einem „feuchten Kuss“ entgegen. Ich hielt natürlich alles, ganz begeistert, mit der Kamera fest. 

Mir reicht es, sie aus der Hand zu füttern und mich von der langen Zunge, kitzeln zu lassen.

Habe ich mir vorgestellt eine Giraffe zu füttern? Definitiv nicht. Es ist total unnatürlich, generell bin ich gegen Zoos und lasse den Wildtieren ihren Freiraum. Hier empfinde ich es doch als etwas anderes und mache es nun doch. Selbstverständlich ist es wahnsinnig aufregend, diesen Tieren so nah zu sein! Ein unglaubliches Gefühl sogar!

Der Kopf ist wirklich groß, sie wirken so elegant und die Augen der Giraffen, mit den langen Wimpern, wunderschön.

Einmal wurde ich leicht gebissen, weil ich nicht richtig aufgepasst habe und das Futter nicht korrekt auf die Zunge legte. Tom bekam eine Kopfnuss, weil er mit dem Rücken zur Giraffe stand und ein Selfie machen wollte. Dabei nahm sie richtig Schwung und haute ihm and den Kopf. Wir bekamen also beide ein Souvenir, den der leichte Schmerz erinnerte uns den ganzen Tag an diese eine Giraffe. Es gab zwar Mitarbeiter, die aufpassten, dennoch muss man vorsichtig sein.

Lernzentrum

Ein Mitarbeiter, lädt zu einer kleinen Präsentation ins Innere des Holzgebäudes ein, wo sich viel Infomaterial befindet. Er erzählte uns etwas über die verschiedenen Giraffenarten und die Regionen, in denen sie vorkommen und wir konnten viele neue Informationen mitnehmen.

Das Zentrum wurde 1979 von Jock Leslie-Melville und seiner Frau Betty, Nachfahren schottischer Landadeliger, als private Aufzuchtstation der vom Aussterben bedrohten Rothschild-Giraffen gegründet.

Da das Grundstück nur begrenzten Lebensraum bietet, werden die Meisten der Tiere in geschützte Gebiete und Wildreservat ausgewildert. Das passiert im Alter von zwei bis drei Jahren, wenn die Giraffenkälber unabhängig werden.

Obwohl ich einen größeren Besucherpark erwartete, war ich dennoch mit dem Besuch sehr zufrieden, denn das Erlebnis war einzigartig. Wir waren wohl länger als die Meisten dort, da wir auf eigene Faust und nicht mit einer Tour kamen. Wir hatten den ganzen Tag Zeit. Daher saßen wir einfach einige Zeit dort, beobachteten die Tiere, die Leute und verweilten während wir die neue Erfahrung genossen.

Es kam eine Gruppe von Schülern auf mich zu und plötzlich war ich, für einen kurzen Moment, berühmt. Die Jungs wollten mit mir ein Foto machen. Das war total lustig und gleichzeitig komisch. Sie standen in der Schlange und einer, nach dem anderen, machte ein Foto. Ich sah es als Spaß und setzte ein Lächeln auf.

Nicht vergessen:

Gegenüber von der Einrichtung kann man eine kleine Wanderung machen.  Man muss einfach über die Straße gehen, durch ein ausgeschildertes Tor hindurch. Es war richtig witzig dort, weil man durch die Natur spazierte und überall Schilder fand:

Vorsicht Giraffen!                       15 Meter Abstand von einer Giraffe halten!                       Hier nur für Giraffen.

Also wunderten wir uns, ob wir einer begegnen würden. Uns war aber unklar, ob hier tatsächlich welche waren, oder das nur ein Spaß war. Auf jeden Fall war es echt lustig, durch den Wald zu laufen, auch wenn wir außer interessanten Pflanzen und Insekten nichts weiteres sahen. 

Ein gelungener Ausflug!

Vielen Dank fürs Lesen und nicht vergessen, einen Kommentar zu hinterlassen!



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